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Aktuelles in unserem Blog

Kiesabbau im Altdorfer Wald
Kiesabbau im Altdorfer Wald

Umwälzung einer einmaligen Landschaft durch systematischen Raubbau an der Natur

Die bisher bekannten Veröffentlichungen „der Fortschreibung des Regionalplans Bodensee-Oberschwaben“ benutzen bei ihren Raumnutzungskarten Maßstäbe zwischen 1:25000 und 1:310000. Diese Maßstäbe „verniedlichen“ die bereits vorhandenen und zusätzlich geplanten Eingriffe in den Lebensraum Altdorfer Wald. Bei einem Maßstab von 1:25000, wie er in den Planungsausschnitten verwendet wird, würde der Pariser Eifelturm noch eine Höhe von 1,3 cm abbilden (bei 330m Realhöhe). Ein üblicher Sportplatz mit der Größe von 95 x 65 m würde mit einer Fläche von  0,36 cm x 0,26 cm nur noch einen Punkt auf einer A4 Seite abbilden. Um wirklichkeitsnahe und reelle Größenverhältnisse „greifbar“ darstellen zu können machen Darstellungen in Luftaufnahmen, aufgenommen durch Satelliten, für räumliche Einbindungen, oder Drohnen für Darstellungen vor Ort hier mehr Sinn. Nicht unerheblich zur Verzerrung und somit zur Falschdarstellung führt die vom RVBO gewählte farbliche Ausblendung von bereits abgebauten Gebieten. Es ist für einen Lebensraum von erheblicher Bedeutung bereits getätigte Eingriffe auch abzubilden. Die folgenden Darstellungen zeigen die aktuell vorhandenen Kiesgruben, die geplanten Neueröffnungen und Erweiterungen so wie die weiteren Sicherungsgebiete.

Übersicht vorhandener und geplanter Kiesgruben im Altdorfer Wald

Übersicht vorhandener und geplanter Kiesgruben im Altdorfer Wald

Erläuterung/Inhalte der Bilder

Die folgenden Abbildungen (wie auch die Übersicht auf Blatt 1) entstammen dem Kartenviewer des GEOPORTAL Baden-Württemberg. Es handelt sich hier um frei zugängliche Satellitenbilder welche zur Nutzung freigegeben sind. Die vorgenommenen Einbindungen/Abbildungen sollen nicht zur genauen Flächenberechnung dienen sondern zum Verständnis der Verhältnisse. Ihre dargestellten Größen entsprechen jedoch dem abgebildeten Maßstab.Flächen in gelber Farbe sind Kiesabbaugebiete welche bereits abgebaut wurden, derzeit abgebaut werden oder zum weiteren Abbau bereits genehmigt sind. Die Übergänge sind hier fließend deshalb wurden sie als jeweils eine Fläche dargestellt.Das Schweizer Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft führt in seiner Broschüre „Grundwasser“ wie folgt aus „Und selbst wenn die Kiesgrube nach ihrer Ausbeutung wieder sorgfältig und mit sauberem Material aufgefüllt wird, bleibt die Schutzwirkung der ursprünglichen Kies und Bodenschichten unerreicht“. Daher müssen auch diese Gebiete in einer Darstellung ersichtlich sein. Flächen in der Farbe lila sind der aktuellen „Fortschreibung des Regionalplan“ des RVBO entnommen, sie wurden ortsgerecht und flächengerecht übernommen. Diese Flächen sollen als nächstes zur Kiesgewinnung mittels Erweiterung oder Neuaufschluss herangezogen werden. Flächen in der Farbe rot sind ebenfalls diesem Plan entnommen. Sie zwar im Plan graphisch abgebildet aber nicht alle tabellarisch ausgewiesen. Ihre Größe ergibt sich aus der Umrechnung des verwendeten Maßstabs. Diese Flächen sind als sogenannte Sicherungsgebiete eingestuft die zur weiteren/späteren Kiesgewinnung eingeplant sind. Die Summe dieser Teilflächen ergeben dann ein Gesamtbild der durch den Kiesabbau im Altdorfer Wald umbauten Fläche. Es ist ersichtlich wie sich eine „Raupe Nimmersatt“ durch den Wald frisst und eine Landschaft und Bodenbeschaffenheit hinterläßt, die, siehe oben, in keinster Weise mehr der bewährten, 10000 Jahre alten entspricht. Auf der Summe dieser Fläche von etwa 100 ha stehen rund 100.000 Bäumen. Der Waldboden dieser Fläche kann bis zu 300 Millionen Liter Wasser speichern. Dies entspricht dem Wasserverbrauch von 7500 Menschen in einem Jahr.

Kiesgrube Baindt  -  1 

Kiesgrube Baindt  -  1


Die Kiesgrube bei Baindt an der an der L314 von Baienfurt nach Bergatreute. Erkennbar das bereits vorhandene Abbaugebiet mit geplanter Neueröffnung und Sicherung. An der oberen Bildseite sind der Gloggerweiher, Tiefweiher und der obere abgebrochene Weiher erkennbar.

Kiesgrube Baindt  -  2

Kiesgrube Baindt  -  2


Drohnenbild mit aktueller Grube, Vorranggebiet und Sicherungen
 

Vorhandene Abbaufläche: ca.10 ha
Vorranggebiet/Neubau: 8 ha
Sicherungsgebiete: ca. 17 ha
Gesamtfläche: ca.35 ha (etwa 50 Sportplätze)
Baumverlust: ca. 35000 Stück
Verlust Wasserspeicher: bis zu 105 Millionen Liter

Kiesgruben Schlier-Oberankenreute  -  1

Kiesgruben Schlier-Oberankenreute  -  1


Die geplante Neuöffnung der Kiesgrube Grund oben recht mit dem ältesten NSG im Kreis RV Füremoos (1937). Hier wurde aus einem Ausschlussgebiet ein Vorranggebiet gemacht. Die geplante Grube befindet sich in der geologisch nahezu weltweit einmaligen Zone, dem Waldburger Rücken. Der Aufbau des Untergrundes ist nicht vergleichbar mit klassischen Kiesabbaugebieten. Die Abbauwürdigkeit in diesem Bereich ist laut Gutachten der I.M.E.S. GmbH in Frage zu stellen.

Kiesgrube Vogt-Grund  -  2

Kiesgrube Vogt-Grund  -  2


Die geplante Grube befindet sich mitten im Wassereinzugsgebiet der Weissenbronner Quellen. Wasserversorgung für Baienfurt und Baindt mit besten Trinkwasser ohne künstliche Aufbereitung, Bestrahlung oder zusätzlichen Filtern. Mögliche Wasserversorgung für 100.000 Menschen. Keine Schüttungsverluste in extrem trockenen Sommern. Durch die Kiesgrube würden schützende und filternde Boden- und Gesteinsschichten von rund 5 Millionen m³ verloren gehen. Eine wieder verfüllte Grube kommt nicht annähernd an diese Schutz- und Filterfunktionen der ursprünglichen Bodenschichten.

Vorrangebiet: 11 ha (etwa 20 Sportplätze)
Baumverlust: bis zu 15000 Stück
Verlust Wasserspeicher: bis zu 30 Millionen Liter

Kiesgrube Vogt-Grund  -  3 

Kiesgrube Vogt-Grund  -  3


Geplantes Vorranggebiet/neue Kiesgrube bei Vogt – Grund. Auf diesem Bild ist sehr deutlich die einmalige Landschaftsform „Waldburger Rücken“ zu erkennen. Die Bildung des Waldbürger Rücken durch zwei Gletscherzungen ist sonst in Deutschland in dieser Form nicht vorhanden. Die geplante Kiesgrube greift dabei direkt in eine über 10000 Jahre alte Geländeform ein und zerstört dabei Baumbestand und eine Jahrtausende alte Ökostruktur mit Wasserläufen zum Quellgebiet Weissenbronnen. Der Waldburger Rücken läuft erkennbar bis zur Waldburg im Hintergrund. Die Ausmaße der Kiesgrube sind deutlich ersichtlich.

Kiesgrube Vogt-Grund  -  4 

Kiesgrube Vogt-Grund  -  4


Kiesgrube Vogt-Grund  -  Erdbewegungen 
 

Geplantes Vorranggebiet/neue Kiesgrube bei Vogt – Grund. Ersichtlich ist der einmalige Höhenzug „Waldburger Rücken“ mit den jeweiligen Höhenangaben. Etwa 3,5 ha der geplanten Kiesgrube liegen direkt in dieser geologischen Formation. Der höchste Punkt beträgt 740m. Somit wird der „Waldburger Rücken“ wortwörtlich abgegraben. Eine einmalige Naturlandschaft, über 10000 Jahre alt wird einfach abgetragen und unwiderruflich zerstört. Da Abtragungen bis 2m über dem Grundwasserspiegel vorgesehen sind, gibt es somit Erdabtragungen von fast 100m Höhe. Allein die Erdaushubmenge in diesen 3,5 ha beträgt rund 3 Millionen Kubikmeter. Dies entspricht etwa 200.000 Kieslastern bei 15m³ Ladung. Zu- und Abfahrten berechnet sind dies 400.000 Fahrten. Ein komplettes Jahr lang müßten täglich 1100 Fahrten durchgeführt werden. Eine Wiederauffüllung der Grube würde diese Zahl verdoppeln.
 

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